httpvh://www.youtube.com/watch?v=bjPR4r_j-V8
Computerspiele sind ein relevanter Teil unserer Medienwelt. Für die meisten sind sie eine Freizeitbeschäftigung, bei mir gehören sie zur Erwerbsarbeit. Aber: In der öffentlichen Wahrnehmung sind Computerspiele immer noch etwas, dem viel Unverständnis entgegengebracht wird.
Das fremde Medium.
Es gibt ein tiefliegendes Misstrauen gegenüber Computerspielen. Sie gelten immer noch als etwas Verruchtes, etwas Fremdes, etwas Anderes.
Um das zu ändern, will ich einen Einblick in die Vielfalt der Computerspiele geben und zeigen, was man mit ihnen erleben kann. Warum ich glaube, dass das hilft, das Misstrauen abzubauen?
…das begeistern kann?
Ich habe neulich über das Spiel „That Dragon, Cancer“ gesprochen, das einen sehr emotionalen Einblick in eine bewegende persönliche Situation gibt. Danach habe ich ein – für mich sehr überraschendes – Feedback bekommen. Ein erstauntes „Ich wusste gar nicht, das Spiele so etwas können!“
Spiele können das und noch viel mehr. Was genau, will ich NichtspielerInnen in meinem Vortrag „What’s in a game?“ auf der re:publica 2016 zeigen.
Shownotes & Quellennachweis des Vortrags:
- Ich bin Spielejournalist und manchmal bin ich so, so müde. Denn Gaming löst immer noch Abwehrreaktionen aus.
- Dabei hat sich Gaming in allen Altersgruppen etabliert. Interessant: In den USA spielen 49% aller Menschen Computerspiele, aber nur 10% bezeichnen sich als ComputerspielerInnen. Das Durchschnittsalter spielender Menschen ist 35 Jahre.
- Die Verkaufszahlen der Computerspieleindustrie in Deutschland können sich mit Film– und Musikbranche durchaus messen.
- Trotzdem sind Computerspiele für NichtspielerInnen etwa so interessant wie frittierte Kakerlaken.
- Vielleicht liegt es auch daran, dass viele Menschen Computerspiele entweder für belanglosen Actionquatsch oder Kinderkram halten? Also so, als würde „Kino“ nur aus Transformers und Bibi & Tina bestehen…
- …und gar nicht wissen, dass es auch ganz andere Sachen gibt?
- Warum wird überhaupt gespielt? Ganz allgemein gesagt: Spiele sind eine Skinner-Box.
- Exploration Games sind Spiele, die kaum spielerische Herausforderungen stellen, sondern Spieler und Spielerinnen die Möglichkeit geben, eine Spielwelt zu erforschen und dort eine Geschichte zu entdecken.
- Gone Home
- Firewatch
- That Dragon Cancer (Rezension bei Deutschlandradio Kultur, Let’s-Play-Video von RabidRetrospectGames)
- Adventures sind Spiele, bei denen es vor allem um Dialoge geht, die durch die Auswahl bestimmter Antwort verändert werden können. Außerdem kann es Reaktionstests geben, die aber kein maßgebliches Spielelement sind. Vor allem geht es darum, eine Geschichte (in einer meist fiktiven Welt) nachzuerleben und zu beeinflussen.
- Life is Strange
- Game of Thrones
- The Walking Dead / Michonne (Let’s-Play-Video von HassanAlHajry ((Rettet den Erwachsenen)), nullspACE ((Rettet das Kind)))
- Rundenbasierte Spiele sind im Prinzip eine Mischung Schach, Brettspiel und Zinnfigurenkampfsimulation. Meist wird eine Geschichte erzählt. Bei manchen Titeln spielt die Beziehung zwischen den Figuren eine explizite Rolle, meist fällt dies jedoch unter den Begriff „emergente Narrative„.
- Fire Emblem: Awakening
- Warbits
- XCOM (Let’s-Play-Video XCOM2 RabidRetrospectGames)
- Geschicklichkeitsspiele sind Spiele, bei denen es einzig um die Bewältigung einer bestimmten Geschicklichkeitsprüfung geht.
- Spielepodcasts:
- angespielt.tv (Ausführliche Spielebesprechungen)
- casuallycast.de (Games, Comics, Serien und andere Popkultur für EinsteigerInnen)
Weitere Fragen zum Thema? Die Kommentare stehen offen, für Twitter gibt es die Hashtagkombination #games #rpTEN und falls das nicht reicht, finden sich hier weitere Kontaktmöglichkeiten.
Stimmen zum Vortrag:
- Zwischen Politik und Pacman: Videospiele auf der re:publica – Axel Weidemann, FAZ
- Mehr als Action und Kinderkram: Spieletipps für Spielehasser – Highlight Tag 1 auf republica.de
- „Ich wusste gar nicht, dass Computerspiele so etwas können.“ – Rae Grimm, gamespilot.de
- „Ich fand den Überblick sehr vielfältig und anschaulich.“ – Patrica Cammarata, dasnuf.de
- „[Einer der] Vorträge, die mir besonders gut gefallen haben.“ – Heiko Bielinski, bielinski.de
Da Na meint
Danke für die Shownotes!
André meint
Die Publikumsfrage war witzig. Zum ersten Mal von Explorationsspielen gehört und was fragt man sich als erstes: Ist das nicht langweilig? 😛