„Sie hauen täglich auf uns drauf, aber ich mag dieses Korrektiv von außen.“ sagen die einen. „Das selektive Nur-Aufgreifen von Skandälchen ist nichts weiter als billige Propaganda.“ die anderen. Beide meinen die Popcornpiraten. Richtiger muss es heißen: Die Seite „Popcornpiraten„, denn auch wen er bestimmt hier und da Hilfe hatte, gibt es nur einen Popcornpiraten. Der hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die vielen öffentlichen Pannen, Skandale und Aufreger rund um die Piratenpartei zu sammeln und presseschauerisch einzuordnen.
Es wurde mehr draus, es folgten eigene Meldungen und er schaffte es sogar einen Abschluß zu finden und den Popcornpiraten ((also der Seite)), ein würdiges Ende zu bereiten. Nur um wenig später ein Blog aufzumachen, dass sich ganz allgemein mit Netzempörung beschäftigt. Wer ist dieser Mann, den die Empörung nicht loslässt? Was hat er als Popcornpirat erlebt? Und welche Schlussfolgerungen zieht er – auch als Kulturwissenschaftler – aus diesen Geschichten?
Und was zur Hölle reitet jemanden, sich über Monate lang an die Front einer Kaimauer zu stellen, während draußen Shitstorm nach Shitstorm über das Meer jagen?
Meine Damen & Herren: Caspar Clemens Mierau aka Leitmedium:
Podcast: Play in new window | Download (Duration: 1:13:02 — 50.3MB)
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Kurz nach diesem Podcast war der Herr Mierau bei Breitband zu Gast und hat dort zusammen mit Patrick Breitenbach ebenfalls über das Thema Netzempörung gesprochen. ((Gewitzte Beobachter stellen fest: Dieser Podcast ist quasi die Aufnahme des Vorgesprächs zu einer Sendung, bei der ich Redakteur war. Ja, ich habe einen Traumjob.))
Ich freue mich über Kommentare, Abonnements per RSS oder iTunes, Rezensionen und andere Formen der Unterstützung.
Bildnachweis: „Caspar Clemens Mierau“ von Susanne Mierau.
Alliser meint
Angenehmes Gespräch und ein guter Gesprächsbogen, vielen Dank. 🙂
Würde sich aufgrund eurer gegenseitigen Sympathie nicht ein Gespräch aka. Cast rund um die jeweilige Wahrheit in Sachen Post Privacy anbieten? Schließlich ist im Rahmen von einem solchen 1:1 Gespräch die Position von Markus argumentatorisch besser zu vertreten, als bei Weisheiten, wo man gleich zwei arg entspannte Gegenredner und eine (gefühlte) Nicht-im-Thema-seiende gegenüber sitzen hat.
Jan meint
Hallo und Danke für das interessante Gespräch.
Mir bleibt nur eine Frage: Wie nennt sich das Musikstück am Ende? 🙂
Ralf meint
Mir hat der Podcast auch sehr gut gefallen. Einfach mal den Menschen hinter den »Popcorn Piraten« kennen zu lernen. Super!
Das Fazit hat mich allerdings etwas verwirrt. Wir empören uns zu viel?
Wir empören uns wohl eher über viel zu triviale Dinge (z.B. Selfies).
Und nach der Empörung sollte auch das Engagement folgen (frei nach Hessel). Was halt das Empören sonst genutzt?
Irgendein Spinner meint
Ich finde bei der Diskussion um Selfies auf Beerdigungen fehlt ein ganz entscheidender Punkt und zwar ob andere Trauernde mit abgelichtet werden. Das geht meiner Meinung nach gar nicht und da ist jede Empörung eigentlich zu wenig Strafe für den Urheber.
Für mich ist das allgemein der wichtigste Punkt bei solchen Aktionen. Wenn sie anderen Menschen direkt schaden, dann sind sie zu verurteilen. Wer für sich selbst auf Privatsphäre verzichtet kann das gerne tun, aber niemand darf diese Entscheidung jemand anderem aufzwingen. Was besonders in den sogenannten sozialen Netzwerken gerne vergessen wird ist, dass es kein Recht auf Postprivacy sehr wohl aber eines auf Privatsphäre gibt.
www.Horsemans.Net meint
Niϲht mein Ding, aber nichtsdestotrotz in Ordnung