„Neusprech“ finde ich faszinierend. Die Idee, dass man Sprache so verdrehen kann, dass sie klingt als würde sie etwas ganz anderes sagen, als das, was eigentlich gemeint ist, ohne die Bedeutung wirklich und endgültig zu verschleiern. Und ich finde „Neusprech“ in Geschichten spannend, in denen es benutzt wird, um zu zeigen, wir korrupt und verdorben bestimmte Teile unserer Gesellschaft sind.
Demzufolge verfolge ich seit einiger Zeit immer wieder sporadisch interessiert, was Martin Haase und Kai Biermann treiben, wenn sie über Neusprech schreiben und podcasten. Anlässlich des Buches zum Blog habe ich dann mal die beiden Sprachbeobachter in mein Studio eingeladen. Dabei ging es aber nicht nur und vordergründig um Neusprech an sich, sondern vor allem auch um die Geschichte und Macher, die sich hinter dem Projekt verbergen. Wenn man so will: Das fehlende Vorwort zu „Sprachlügen“, welches ich im Buch vermisst habe.
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Hinweise, Anmerkungen und Gunstbezeugungen sind wie immer gerne in den Kommentaren zur Sendung gerne gesehen.
TechnoTorschten meint
Hey Marcus,
danke für deine ganzen Podcasts etc., macht sehr viel Spaß die zu hören 😉 Du machst deine Sache gut! Ich wollte dir nur sagen, dass die Idee mit den „berühmten letzten Worten“ der Gäste als Abschluss Der Wahrheit immer total gut ist. Ich finde das verleiht dem ganzen noch eine sehr persönliche Note, und bietet den Leuten immer optimal Raum sich auszudrücken. Man lernt sie gewissermaßen ein Stück näher kennen. Ich muss dann immer lächeln und hab ein warmes Gefühl im Bauch. 😀 Komischerweise räumt keiner der von mir gehörten Podcasts den Gesprächspartnern so einen runden Abschluss ein – eigentlich schade. Das wars auch schon!
Grüße aus Dresden 😉
André meint
Ah, diese verkürzenden Journalisten immer. 😉 Der Begriff „major consensus narrative“ kommt nicht von Frank Rieger, auch wenn der sicherlich einer seiner Popularisierer ist. Geprägt hat ihn meines Wissens nach Bruce Sterling.
Kai Biermann meint
@André
Danke, was gelernt.
lg
k
Sedu meint
Hallo,
Ich studiere Wirtschaftsinformatik und wollte mal ein paar Worte zu Just-In-Time verlieren. Just-In-Time ist nicht gleichzusetzen mit Out-Of-Stock. Out-Of-Stock heißt, wie von Euch beschrieben, dass ein ein Bauteil bestellt wird, wenn es gebraucht wird. Just-In-Time geht in sofern darüber hinaus, dass der Prozess der Produktion soweit bekannt ist, dass das benötigte Teil zur richtigen Zeit an dem richtigen Ort ist. Also ist z.B. bekannt, dass bei der Autoproduktion nach der Hochzeit von Karosserie und Motor die Montage des Tankdeckels kommt. Dann ist der passende Tankdeckel vorhanden, wenn er benötigt wird. Die Beschaffung arbeitet der Produktion also zu. Natürlich wird der Begriff auch teilweise falsch benutzt.
Grüße
Dustin
André meint
@Sedu/Dustin: Die Kritik an „just-in-time“ ist ja, dass es sich um ein Konzept eines idealisierten Wirtschaftssystems oder eine wissenschaftlich verbriefte Absicherung für Einsparungen handelt, je nach Sicht, das bzw. die an der Realität scheitert. Die Dysfunktionalität von „just-in-time“ macht es zum „out-of-stock“.
Anders formuliert „just-in-time“ ist das Versprechen, dass man auf die Robustheit eines Lagersystems verzichten kann, ohne sich dadurch einem erhöhten Risiko für die Verfügbarkeit von Materialien auszusetzen. Inwieweit dieses Versprechen einlösbar ist, ist die hier strittige Frage.
Best Forex Signals meint
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