Ich habe Herrn Urbach zum ersten Mal bei einem Chaosradio getroffen, bei dem es um alternative Netzstrukturen ging, di es ermöglichen auch in Krisengebieten Onlineanbindungen zu bieten. Herr Urbach war als Vertreter von Telecomix da, einer Gruppierung, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, dem Arabischen Frühling ein Netz zu geben.
Ich habe Herrn Urbach dann erst wieder auf dem Chaos Communication Camp 2011 gesehen. Er wirkte wie jemand, der gerade aus einem Albtraum erwacht war, sich aber noch nicht ganz sicher ist, ob er überlebt hat. Es war ein kurzes Gespräch zwischen Tür und Angel (bzw. Baum und Borke), bei dem ich nur schemenhaft mitbekam, dass sich die Aktivisten der Gruppe bis zum Rand der Selbstaufgabe ausgelaugt hatten.
Ständig verfügbar sein, grauenhafte Bilder sehen, ein Übermaß an Nachrichten, Verantwortung für das Leben anderer Menschen haben und auf Videos sehen, wie diese sterben. Keine Pause, keine Supervision, keine Zeit.
Ihnen blieb nichts anderes übrig, als das Projekt stillzulegen. Manche Leute dachten sogar daran, für immer zu verschwinden. Glücklicherweise geht es weiter, irgendwie. Aber die Geschichte, die Herr Urbach über diese Zeit zu erzählen hat, solltet ihr euch anhören. Damit ihr nicht in dieselbe Falle tappt. Oder damit ihr rechtzeitig mitbekommt, wenn es jemand tut, der euch wichtig ist.
Podcast: Play in new window | Download (Duration: 1:07:30 — 46.7MB)
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DDave meint
Der Herr Urbach ist viel zu leise.
Frank meint
Tolle Ausgabe! Danke an Gast und Gastgeber!
Marcus meint
Das war’s! Damit hast Du’s geschafft, mein Lieber: endlich habe ich einen Flattr account 🙂
Vielen Dank für diese Ausgabe. Es ist wirklich bedenklich, 1. über was ihr da gesprochen habt und 2. dass ich darüber bisher so gut wie nix gehört habe – sollte ich wohl auch nicht?
Man fragt sich wirklich, warum die GEZ-Medien ihrer Pflicht bzgl . dieser Thematik nicht nachkommen.
Also, Markus, vielen Dank dass Du privat da weiter machst wo Du beruflich wohl aufhören musst.
Marcus
Y24 meint
Absolute Top-Folge