Das Team der Weisheit vor hellblauem Hintergrund.

Nazis raus! – Der Weisheit – s05e10

Das Team der Weisheit vor hellblauem Hintergrund.

Die Sommerpause ist vorbei und die vier Weisen treten redefreudig zusammen. Diesmal allerdings der Ereignisse in Chemnitz geschuldet beinahe monothematisch.

Veröffentlicht am 19. September 2018.

Was passiert da eigentlich gerade in Deutschland und was können wir tun?

Klar ist, die AfD ist fester Bestandteil des Bundestages und die meisten namenhaften AfD-Köpfe geben sich keine Mühe mehr die wahren Ziele und Interessen zu verschleiern.

Gestützt wird das Ganze durch Innenminister, die nicht gefeuert werden, wenn sie Migration als Mutter aller Probleme bezeichnen und die Ereignisse in Chemnitz in Frage stellen.

Kein Wunder also, dass sich manche (mag man sie nun eindeutig Nazis, Rechte oder Faschos nennen…) auf die Straße gehen und neben Hitlergruß auch unverhohlen Dinge wie „Frei, sozial und national“ rufen.

Wie viel Hoffnung hat da der #wirsindmehr Aufruf der Musiker Marteria, Casper, Kraftclub, Feine Sahne Fischfilet und die Toten Hosen zu einem Konzert gegen Rechts in Chemnitz gemacht, zu dem tatsächlich über 60.000 gekommen sind.

Mahnt der Autor Kai Butterweck am Tag zuvor noch „Tatenlos durch die Nacht“ und fordert MainstreamkünstlerInnen wie Helene Fischer und Mark Forster auf, sich ebenfalls eindeutig zu äußern, nutzt Helene Fischer einen Tag später tatsächlich ihr Konzert in Berlin um sich zu positionieren.

Hopfen und Malz ist also noch nicht verloren, aber die Weisen sind sich einig: Jetzt müssen alle auf die Straße, alle müssen eindeutig Haltung bekennen.

Deswegen, liebe Hörerinnen und Hörer: Wir bitten euch: Haltet auch ihr dagegen und geht z.B. demonstrieren.

In Berlin kann man beispielsweise die Initiative „Unteilbar – für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung!“ unterstützen, die für den 13.10. um 13 Uhr eine große Demonstration plant.

Auch nehmen verschiedene Organisationen gerne euer Geld, so z.B. „Berlin gegen Nazis“ oder ihr spendet 5 Euro für ein Strichmännchen in einer Strichmännchenkette, was dann in Summe an den Sächsischen Flüchtlingsrat geht.

Habt ihr weitere Demo-Hinweise oder Empfehlungen für Aktionen? Dann lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Frau Kirsche empfiehlt außerdem nicht unvorbereitet auf Demos zu gehen. Demo-Trainings können hier helfen. Verschiedene Aktionsseiten antifaschistischer Bündnisse klären hierzu auf (Bsp. Braunschweig gegen Rechts).

 

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11 Gedanken zu „Nazis raus! – Der Weisheit – s05e10

  1. Hallo, ich häre euren Podcast sehr gern, aber jetzt muss ich mal etwas kritisieren:

    Ich finde (nicht nur bei euch) diese inflationäre Nutzung des Wortes „Nazis“ nicht angemessen und nicht klug. Leute, die Menschen jagen, mit solchen gleich zu setzen, die einfach nur demonstrieren oder eine Band geschmacklos/unpassend finden, halte ich für sehr weit daneben. Das ist genau das gleiche, wie alle G20-Demonstranten als gewaltbereite Extremisten darzustellen.

    Es will überhaupt nicht relativieren was Faschos tun, aber wenn man ständig “Feuer” schreit… Ich finde das inhaltlich falsch und auch taktisch nicht besonders geschickt, in der politischen Situation aktuell. Bei mir sorgt das gerade dazu, das ich viele Linke weniger ernst nehme, weil mir der Horizont da bei einigen ähnlich eng zu sein scheint, wie auf der anderen Seite.

    1. Valide Forderung nach Differenzierung; die möchte ich direkt noch erweitern: auch im Podcast sind ja vier Individuen, die das unterschiedlich handhaben. Genau darüber haben wir im Podcast ja auch (fast) gestritten. Ich bin ja auch der Meinung, dass man das differenzieren muss (wenn ich das auch nicht immer tue und durchaus der Meinung bin, wer bei Naziflaggen mit marschiert, macht sich mitschuldig, auch wenn man selber nicht 100% Nazi-Meinung vertritt. Die Schonfrist für Mitglied in der AfD sein ist auch schon lange vorbei.)

      1. Ja, habe euch jetzt auch pauschal angesprochen, aber ich nehme schon wahr das ihr das auch unterschiedlich seht.

        AfD-Mitglieder braucht man nicht mehr schonen, finde ich auch. Aber auf großen Kapitalismus-kritischen Demos hat man ja z.B. auch Reichsbürger, Rechte und gewaltbereite Linke. Da wird es aber akzeptiert, weil es zur eigenen Agenda passt…

        1. Du bist ja nicht der einzige, der sich wünscht, dass zwischen Nazi, Rechte, Fascho, AfD-WählerIn etc, unterschieden wird.
          Tatsächlich frage ich mich (und das meine ich nicht schippisch): Was bringt das denn? Wenn ich mir die Situation in Chemnitz anschaue z.B.? Da gibts welche, die Hitlergruß zeigen: OK, die darf ich Nazi nennen. Die, die nebenher laufen und mitrufen: Wie soll ich die nennen? Die, die nicht rufen, aber klatschen, was sind die?
          Die Leute in Dresden, die auf Pegida-Demos den SpracherInnen zujubeln?
          Ich versuche wirklich zu verstehen, welchen Nutzen es hätte, wenn man sich Mühe gibt zu differenzieren.

          (Ich finde das Wort Nazi auch manchmal total fehl am Platz übrigens. Wenn Leute sagen: „Das ist ein Rechtschreibnazi“ z.B. und damit meinen, dass es jemand mit Rechtschreibung ganz genau nimmt. Aber sonst habe ich Mühe diese Differenzierung in Bezug auf Rassismus oder rassistische Einstellungen zu treffen)

          1. Differenzierung hilft vor allem erst mal, das Problem realistischer zu analysieren.

            Was nutzt denn Vereinfachung und Polemik? Wenn es überall brennt, müssen wir überall die Feuerwehr hin schicken. Das verstopft Ressourcen und echte Brände werden dann nicht mehr ernst genommen. Ich scrolle inzwischen nur noch weiter, wenn ich das Wort „Nazi“ irgendwo lese. Wenn ich meiner Twitter-Timeline glauben würde, marodieren hier anscheinend täglich Nazihorden durch die Straßen. Ich verstehe zwar, das man davor gerade Angst haben kann, aber ich glaube nicht, das das auch nur annähernd Mainstream ist. Rassismus ist Mainstream, aber rassistisch sind wir alle geprägt und deswegen ist man noch *lange* kein Nazi.

            Dreh es doch mal um: Bist du eine gewaltbereite Extremistin, wenn du auf linke Demos gehst oder gern ein anderes System hättest? Wenn solche Polemik von Rechts kommt wird es skandalisiert, aber Linke dürfen das? Finde ich sehr selbstgerecht und sowas hilft nicht dabei, ernst genommen zu werden. Über Leute, die Hitlergrüße machen oder solchen applaudieren müssen wir nicht reden und die dürft ihr von mir aus gerne nennen wie ihr wollt.

            Mit der Verwendung von Begriffen wie „Rechtschreibnazi“ habe ich dagegen nicht so ein Problem, weil es so deutlich nicht ernst gemeint ist.

      1. Es fiel öfters und auch pauschal, wenn ich mich recht erinnere. Du sagtest an einer Stelle sowas wie „ich habe keine Lust mehr zu differenzieren“ (sinngem.). Vielleicht habe ich euch aber auch falsch verstanden. In diesem Fall seht es nicht als Kritik an der Sendung, sondern als Beitrag zu dem Thema generell.

  2. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, dass diese Differenzierung sein muss, es geht bei der letzten Sendung ja eben nicht um eine kapitalismuskritische Demo, die diskutiert wird, sondern um einen 1a-Fascho-Auflauf. Und es zeigen sich doch immer deulticher, dass die Verbindungen zwischen den durchaus unterschiedlich aufgestellten Gruppierungen (IB, AfD, Pegida, aber eben auch den verbotenen rechtsradikalen Gruppierungen) existieren und so auch in die Institutionen von Landtagen und Bundestag eingebunden sind.

    1. Ich muss vielleicht ein bisschen zurückrudern, insofern das ich von dieser konkreten Demo nicht viel mitbekommen habe. Aber es ging ja nicht nur um diese Demo, sondern auch generell um die Situation gerade (zumindest habe ich es so verstanden) und deswegen habe ich da auch allgemeiner drauf geantwortet.

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