Das Team der Weisheit vor hellblauem Hintergrund.

Jesus trinken – der Weisheit – s04e06

Das Team der Weisheit vor hellblauem Hintergrund.

Die nun folgenden Shownotes wurden von @LuxaRosenburg verfasst. Die Weisen verneigen sich dankend und übergeben das Wort:

Die Runde der Weisinnen und Weisen startet diesmal zucker- und koffeinlastig als Live-Experience-Device-Manifestation.

Oblate und Altherrensabber
Nachdem das geklärt ist, wird es aber ernsthaft, und Patricia berichtet von ihrem Ausflug in die Welt der evangelischen Rituale. Ihre Frage, wie man sich in einem Gottesdienst wohl zu benehmen hat, wenn man zwar die Oblate, aber keinen Altherrensabber-Weinkelch möchte, kann niemand aus der Runde beantworten.

Weil das Thema auszuufern droht, wird es in eine Sonderfolge ausgelagert. Dort wird dann auch geklärt werden, ob der Himmel der Evangelischen gleichzusetzen ist mit der Hölle der Katholiken, und warum Patricia den Kelch nicht klauen konnte.

Mit Schlüssel, ohne Sinn
Weiter geht es mit einer Schlüsselfrage: Schlüssel mitnehmen, ja oder nein? Und wenn ja: Wer, und worin? Marcus und Malik vergleichen ihre Rausgeh-Rituale, Patricia trägt keine Baggy-Pants und Marcus bekommt ein zweites Schlüsselkörbchen.

Nun möchte Frau Kirsche einen Rat. Sie befindet sich nämlich gerade auf Post-Antrags-Lebenssinnsuche, und wird einfach nicht fündig. Marcus hat zwar die Frage falsch verstanden, kann sie aber gut nachvollziehen, und Patricia putzt so lange das Klo. Herr Aziz ist dagegen dermaßen dauerverwildert, dass er sogar Ostern vergisst. Frau Kirsche bekommt in diesem Teil der Sendung zwar keine Tipps, behält aber den Überblick.

Endlich heiraten!
Schließlich landet die Runde noch bei Facebook. Die Frage von Malik: Möchte man mit Menschen befreudet sein, die man gar nicht kennt? Frau Cammarata rät dringend davon ab. Warum die Runde lieber heiraten würde, als eine unbekannte Facebook-Anfrage anzunehmen, hört ihr am besten selbst:

Veröffentlicht am 28. August 2017.

Vielen Dank an @LuxaRosenburg für die Shownotes! Und jetzt:

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28 Gedanken zu „Jesus trinken – der Weisheit – s04e06

  1. Uhm, wenn so überzeugte Atheisten über die aktuelle religiöse Praxis der Kirchen hierzulande sprechen ist das (meiner Wahrnehmung nach) immer ein bisschen so wie wenn Mr Trump über Slowenien und die Slowakei referieren würde („Die sind alle Kommunisten, sprechen Russisch und meistenteils gibt es da keinen Strom“) – also viel Kopf und Tisch.

    Nur zwei kurze Korrekturen:
    (1) Bei den Evangelen findet keine Transsubstantiation statt, es wird oft/ meistens(?) Traubensaft statt Wein ausgeschenkt (siehe obiger Kommentar). Die individuelle Entscheidung liegt bei den Gemeinden.
    (2) Im (apostolischen) Glaubensbekenntnis ist nicht die Rede davon, dass die Erde in sieben (bzw. sechs) Tagen erschaffen wurde. Dieser alttestamentliche Schöpfungsmythos (einer von zwei verschiedenen) wird zumindest hierzulande höchstens noch von vereinzelten, evangelikalen Gruppen (definiv nicht von ev oder kath Kirche) wörtlich interpretiert.

    Falls Interesse besteht, das Bild vom aktuellen christlichen ‚Mainstream‘ gerade gerückt zu bekommen, kann ich gerne versuchen Kontakt zu qualifiziertem Fachpersonal (ggf. auch jung & weiblich) zu vermitteln, etwa als Sendungsgästin.

    Insgesamt ist es bei dem Thema doch retwas ärgerlich, dass Menschen immer wieder sehr laut und überzeugt eine Meinung äußern – weitestgehend ohne ausreichende Sachkenntnis.

    1. PS@Patricia: Ohne die konkrete Gemeinde und die dortigen Umstände zu kennen, hätte vermutlich ein höfliches ‚Nein, Danke‘ oder auch nur ein vorsichtiges Kopfschütteln gereicht – um auf höfliche, aber verständliche Art den Abendmahlswein abzulehnen. Hätte sich vermutlich keiner dran gestört.
      (Aber wie gesagt: Nur basierend auf meinen bisherigen Erfahrungen. Your mileage may vary.)

    2. Ich danke für Dein Angebot – persönlich finde ich halt lustig bei einer komplett ausgedachten Sache wie „Gott“ von „Sachkenntnis“ zu reden … religiöse Praxis ist nat was anderes (die Sendung ist so lange her, ich weiß nicht mehr, was wir da genau besprochen haben).

      Da gibt es per Definition ja sowieso kein „richtig“ oder „falsch“ aus meiner Sicht. Eine gewissen Gruppe Leute macht halt A, die andere macht B, ich guck in den Zirkus von außen rein. Es bleibt also sowieso ne theoretische Diskussion.

      1. Es gibt Tatsachen bezüglich der religiösen Praxis, der ‚offiziellen‘ Lehrmeinung und auch bezüglich dem, was Leute glauben. Meines Ermessens nach wäre es fair, von diesen Tatsachen (Sach-) Kenntnis zu haben, bevor man sich eine Meinung bildet – und diese äußert.

        Natürlich wird der Diskurs über ‚Glauben‘ Bereiche berühren, in denen nicht mit Fakten und Wissen gearbeitet werden kann, hence ‚Glauben‘. Aber auch dann wäre es vielleicht angmessener (und höflicher) eben bspw. nicht sowas zu formulieren:
        „bei einer komplett ausgedachten Sache wie „Gott““
        Vermutlich kannst auch du die Nicht-Existenz Gottes nicht beweisen? Meinungen bitte nicht als Fakten verkaufen.

        Warum fällt es Atheisten (erneut, meine Wahrnehmung) so schwer, das Thema höflich-interessiert oder zumindest nicht mit abfälligem Unterton zu behandeln? Leute, die sonst durchaus reflektiert, abwägend und nach Möglichkeit nach Faktenlage argumentieren, verfallen plötzlich in diesen Rant-Modus. Wieso?

        1. Ich stimme Dir zu – bei Religion bin ich schnell im Rant-Modus, daher wollte ich als erstes mal Danke sagen für Deine Mühe bzgl. inhaltlicher Aufklärung.

          Atheisten sehen halt null Hinweise, dass irgendetwas aus dieser ganzen Phantasy-Welt von $religion irgendeine Substanz hätte – aber es werden Verhaltensregeln draus abgeleitet, Menschen umgebracht, Sexualität wird nicht gelebt etc. Dann ist es eben kein Spaß mehr.

          Ich muss nichts beweisen (Negativbeweise sind ja per Definition schwer zu führen … siehe Russell’s Teapot oder das wunderbare Spaghettimonster), das ist für mich kein valides Argument. Nur weil sich irgendwer mal irgendwas ausgedacht hat, für das es keinerlei sicht- oder messbare Beweise oder (außerhalb menschlicher Köpfe) Relevanz gibt, empfinde ich das halt als Lebenszeitverschwendung (für mich).

          Nur weil jetzt gerade noch ein paar Millionen Leute etwas als Idee mit sich rumtragen, erhöht das nicht dessen Wahrheits- oder Sinngehalt (siehe Homöopathie, Genderungleichheits- u. ‚Rassen’ideen, Impfgegnertum, Beschneidungen usw).

          Offensichtlich WOLLEN Menschen immer irgendwas glauben, wie abstrus oder widerlegt es auch sein mag – sei’s drum. Aber drüber lachen darf ich dann ja. Reibt nur alle eure Geldstücke am Automaten.

          Je ernster das genommen wird, von eigentlich gebildeten Menschen, desto stärker der Kontrast, desto schräger find ich das halt alles.

          Wenn ausgebildete Ingenieure, die den ganzen Tag Physik auf höchstem Level anwenden, sich hinknien und Glaubensbekenntnisse nachleiern und wer oder was der Leib Christi sei, und wer wie „unbefleckt“ empfangen wurde, welche Büsche (nicht) brennen … egal WIE VIEL völlig verrückte Geschichten sich wer ausdenkt – kannste Dir nicht ausdenken.

          BTW: Dann noch zu behaupten, dass irgendwer (Papst?) mehr wisse, oder welche Götter es (nicht) neben anderen gebe – auf welcher Basis denn?

          Offenbar „gibt“ es auf der Welt Tausende anderer Götter – die jeweils anderen Jünger natürlich immer automatisch Unrecht – aber noch die unlogischste Dissonanz wird halt einfach weggebetet.

          Dagegen kann man nichts machen. Aber mitmachen muss man nicht und Ernst nehmen muss man das auch nicht.

          1. Hi Malik,

            Konsens in (mindestens) zwei Punkten:
            (1) Soll grundsätzlich jeder denken/ glauben und meinen, was er will. Andererseits: Sollte das dann auch jede/r jeder/m anderen zubilligen.
            (2) Wenn Leute geschädigt (da hat die Kirche in der Vergangenheit sicher besonders ‚geglänzt‘) oder gefährdet (Stichwort ‚Beten statt Arztbesuch‘) werden, hört die Diskussion und die Toleranz auf, ohne Frage.

            Aber der Rest deines Statements klingt als ob Du den Atheismus fakten-basiert im Recht siehst. Sicher gibt es gute Argumente gegen Religion X („Du bist doch nur Christ, weil deine Eltern Christen waren. Wenn deine Eltern Muslime gewesen wären, wärst du jetzt wohl Muslim. Wie kannst du dann der Meinung sein, das Christentum ist die (einzig) wahre Religion?‘) aber genauso funktionieren diese Argumente auch gegen den Atheismus. Tatsächlich ist doch der Unglaube am Ende auch nur eine von vielen Arten des Glaubens – und der Atheismus lässt sich durch faktische Beweise nicht gegenüber jeder anderen Religion stärken. Ich kann in all deinen obigen Ausführungen das Vorzeichen wechseln und es stimmt für mich:

            „Ich muss nichts beweisen (…) Nur weil sich irgendwer mal irgendwas [den Atheismus] ausgedacht hat, für das es keinerlei sicht- oder messbare Beweise oder (außerhalb menschlicher Köpfe) Relevanz gibt, empfinde ich das halt als Lebenszeitverschwendung (für mich).“ (…)
            „Offensichtlich WOLLEN Menschen immer [nichts] glauben, wie abstrus oder widerlegt es auch sein mag – sei’s drum. Aber drüber lachen darf ich dann ja. Reibt nur alle eure Geldstücke am Automaten.“

            Die Frage nach dem Glauben unterscheidet sich ja vom Impfgegnertum oder von der Frage nach der Ursache des Klimawandels ja eben dadurch, dass er sich nicht durch wissenschaftliche Studien oder theoretischen Diskurs entscheiden lässt. Gibt es einen Gott? Oder mehrere? Oder gar keinen? Wer soll diese Frage entscheiden? Oder wie du sagst: „…auf welcher Basis denn?“

            Mir wären in der Diskussion drei Dinge wichtig:

            (1) Respekt. Insbesondere wenn man/ frau die Ansicht teilt, dass die Frage nach Gott & Religion nicht endgültig durch Fakten/ Wissenschaft/ Logik/ Diskurs geklärt werden kann, sondern eine Glaubens(!)frage bleibt, muss ich jede andere Ansicht akzeptieren und respektieren. Denn auf welcher Grundlage kann ich meinen (Un-)Glauben für besser halten als den des/ der anderen? (Das ist nicht die Frage von für-wahr-halten, sondern von für-besser-halten.)

            (2) Lerne den Glauben des anderen kennen, bevor du über seinen Glauben urteilst. Basierend darauf, wie ich den Podcast gehört habe und was ich oben lese („völlig verrückte Geschichten“), vermute ich dass ihr/ du euch nicht wirklich damit auseinander gesetzt habt, was genau andere Menschen glauben und wie ihre religiöse Praxis aussieht. Trotzdem äußert ihr öffentlich Meinungen, die m.E. offensichtlich auf falschen (Vor-)Urteilen basieren.

            (3) Wenn es nur deine Meinung ist, behalte sie doch vielleicht einfach. Ein ähnliches Phänomen bei wie bei Apple-Produkten: Es gibt Menschen, die sich bei jeder vermeintlich passenden Gelegenheit darüber auslassen, wie schlecht, überteuert, restriktiv, … Apple-Produkte sind; gerne auch in Kombination damit für wie dumm/ unwissend sie Apple-Kunden finden.
            Jedem seine Meinung, aber wenn niemand gefragt hat, will es vielleicht auch niemand hören. Kaufe es nicht, finde es blöd und fertig. Aber lass doch diejenigen in Frieden, die anderer Meinung sind.
            Analogie Atheisten und Gläubige: Du findest uns dumm und abergläubig? Schon ok, siehe oben. Aber gibt es einen Grund diese pure Meinung anderen aufzudrängen, insbesondere wenn es möglich ist, dass diese sie nicht teilen und sich dadurch ggf. betroffen oder angegriffen fühlen könnten?

            PS: Erneut deinen Kommentar gelesen. Es scheint mir jetzt, dass du ausgehend von Phänomen/ Auswüchsen die z.T. mit einem religiösen Glauben motiviert werden (nochmal Beispiel: kein Arzt wegen Religion) über alle Gläubigen generalisierst und dann alle für ähnlich bescheuert hältst. Aber Überraschung: Es sind nicht alle Amerikaner so… naja.. wie Mr Trump. Es sind nicht alle Deutschen Nazis und nicht alle Links-Politiker ehemalige Stasi-Mitarbeiter.

          2. Nein und nochmals nein.

            „(2) Wenn Leute geschädigt (da hat die Kirche in der Vergangenheit sicher besonders ‚geglänzt‘) oder gefährdet (Stichwort ‚Beten statt Arztbesuch‘) werden, hört die Diskussion und die Toleranz auf, ohne Frage.“ – aha. Genau. Da hört die Toleranz auf – aber genau das alles wirkt ja ÜBERALL noch heute nach und weiter, auf allen Ebenen. Sei es „moralisch“ (erstaunliche Häufung von Kindesmissbrauch in Kirche, right?), monetär (auch ohne Kirchensteuer zahlt der Staat der Kirche viel Geld – wieso?) bis hin zu sozialem „Ich glaub nicht an Gott, aber ich lasse mein Kind taufen, damit es nen Kindergartenplatz bekommt“ – definiere Macht!)

            Keine Toleranz. Weg damit.

            „(2) Lerne den Glauben des anderen kennen, bevor du über seinen Glauben urteilst.“ – naja, wer 40+ Jahre in diesem Land lebt, hat den Glauben ja kennengelernt. Vom Zwangs-Religionsunterricht bis zu jeder Hochzeit. Ob dann der Kelch so oder so heißt ist ja egal.

            Aberglaube ist Aberglaube.

            „über alle Gläubigen generalisierst und dann alle für ähnlich bescheuert hältst. Aber Überraschung: Es sind nicht alle Amerikaner so… naja.. wie Mr Trump.“ – aber alle Amerikaner sind und bleiben Amerikaner, so wie alle „Gläubigen“ halt abergläubig sind.

            Dein Vergleich würde eher passen, wenn ich sagen würde: „Gläubige“ sind schlechte Menschen. Das sage ich aber nicht und meine ich auch nicht.

            „Aber gibt es einen Grund diese pure Meinung anderen aufzudrängen, insbesondere wenn es möglich ist, dass diese sie nicht teilen und sich dadurch ggf. betroffen oder angegriffen fühlen könnten?“ Oh das denke ich schon. Irgendwo muss man ja anfangen, etwas gegen Missstände zu unternehmen. Und ganz besonders darf man das ja wohl im eigenen Podcast/Blog/Twitter whatever. Die Gläubigen drängen einem den Kram ja auch PERMANENT überall auf (Terrorismus, Kirchenglocken, Schulunterricht, Steuern, Kreuze, „Lies!-Stände, Familien-Politik, Homofeindlichkeit usw usf). Nur weil sie erstmals seit 2000 Jahren ein klein wenig in der Defensive sind, braucht man den Spieß jetzt nicht umzudrehen. 😉

            Es ist mM nach absolut überfällig, dass endlich Zeit für eine auf dem Menschen und Fakten basierende Moralität und Bewertung der Welt. Dafür braucht man keinen Geist im Äther.

          3. Hui, da kommt einiges zusammen: Verhältnis Staat & Kirche, Kirche vs. Glauben, Terrorismus & Religion, Sozial- und Familienpolitik, …
            Jedes einzelne davon würde ich gerne im Detail diskutieren. Ich glaube, es wäre es wert. Schon allein weil die Dinge im Detail noch viel komplizierter sind (nur ein Stichwort hier exemplarisch, zu Homefeindlichkeit: Homosexuelle Paare konnten in vielen ev. Landeskirchen früher kirchlich heiraten als auf dem Standesamt, siehe auch zuletzt Statements der EKD zur ‚Homo-Ehe‘) – und auch weil ich glaube, dass da noch vieles im Argen liegt und ein Teil der Kritik m.E. durchaus zutrifft. (Mache ich hier jetzt aber nicht, mangels Zeit und weil es vermutlich die wenigsten lesen wollen. Sollte es in angemessener Form Interesse an einem detaillierten Austausch geben, gerne.)

            Aber ein Punkt ist für mich zentral und vermutlich auch wesentliche Grundlage deiner Argumentation: Warum bezeichnest du den christlichen Glauben als ‚Aberglauben‘? Warum ist dieser Glaube nicht ‚Fakten basierend‘, der atheistische Glaube hingegen schon?
            Ich würde unter ‚Aberglaube‘ eine Glauben verstehen, der in Konkurrenz zu Fakten und Wissenschaft tritt und Erklärungen anbietet, die mit wissenschaftlichen (oder logischen) Erkenntnissen nicht vereinbar sind.
            Ich kann nicht sehen, wie christlicher Glauben heute nach diesem Verständnis ein Aberglaube sein soll – und ich kann nicht sehen, wie du deinen Glauben basierend auf Fakten anders stellen kannst als meinen Glauben.
            Womöglich unterstellst du mir einen Glauben, der tatsächlich grundlegend von meinem abweicht. Daher die Bitte nach Kenntnis von dem, über das du urteilst.

            Also, quasi des Pudels Kern: Was glaubst du unterscheidet deinen Glauben von meinem Glauben in Bezug auf Gültigkeit/ Wahrhaftigkeit oder auch nur Wahrscheinlichkeit? Warum konkret glaubst du meinen Glaube als Aberglauben bezeichnen zu können, würdest es aber ablehnen, wenn ich deinen Atheismus als ‚Aberglauben‘ bezeichne? Gehen deine Argumente über glauben und meinen hinaus; gibt es da Wissen und gesicherte Erkenntnisse?

          4. Ja, wie du richtig sagst: spannend, hier aber wohl nicht erschöpfend zu behandeln.

            Ganz einfach: Atheismus ist kein Glaube.

            Die Prämisse ist schon falsch. Das erinnert mich an Trumps Framing bzgl. „Alternate Facts“.

            Man kann sich halt nicht hinstellen, sich etwas ausdenken, und wenn Leute einen nicht ernst nehmen weil man sich etwas ausgedacht hat, sagen: eure Welt ist auch nur ausgedacht.

            Das hebt die eigenen Fantasiewelt halt nur scheinbar auf das gleiche Niveau.

            „Alternative facts“ werden nicht deswegen zu Fakten weil man alle anderen als Fake News bezeichnet.

          5. Ok, mein Verständnis der Diskussion ist:
            Ich frage: „Mit welchen Argumenten/ Fakten kannst du deine These untermauern?“
            Deine Antwort: „Es ist halt so. Mein These sind Fakten, deine Thesen sind Fantasie. (Und du argumentierst wie Trump. ;))“

            Ich denke, an der Stelle kommen wir nicht mehr zusammen. Was auch ok ist. Tatsächlich würde ich diese Art von Diskussion – unabhängig vom Ergebnis – auch gerne öfter führen. Besten Dank an dieser Stelle. 🙂

          6. Agreed. 🙂

            Zur Klarstellung: auf keinen Fall wollte ich dich mit einem Hitler Vergleich bewerfen (Trump)!

            Ich fand nur wegen der Argumentationslinie der so genannten ‚Alt-Right‘ Den Vergleich so passend bezüglich Fakten basiert und ausgedacht.

    3. Lieber Jan,

      das „Kompliment“ möchte ich umgehend zurückgeben.

      Was du sagt, mag formal gelten (also in einer quasi juristisch korrekten Betrachtung dessen, wie Religionswissenschaftler die christlichen Rituale beschreiben), aber im alltäglichen Umgang ist das weitgehend egal.

      Wenn ein Priester sagt „Christi Blut für dich vergossen“ und dann einen Kelch rumgehen lässt, ist mir egal, ob das als „Transsubstantiation“ definiert wurde oder nicht, für mich klingt es so, es wird so verkauft und es wird so zelebriert.

      Und genau darüber haben wir in der Weisheit geredet.

      1. Hehe, danke für die Blumen. 😉

        Mein Eindruck war, dass ihr der festen Meinung wart, dass bei dem Abendmahls-Ereignis, das konkret diskutiert wurde, die Teilnehmer alle davon ausgingen, dass sie tatsächlich Christi Blut trinken. (Siehe auch die Diskussion welche Farbe der Wein haben sollte.)

        Wenn Patricia aber die Menschen dort befragt hätten, hätten wohl alle(?) erklärt, dass sie das natürlich(!) nicht glauben. Weder hätten die Austeilenden (vermutlich war einer der beiden ein Laie, kein Pastor/ Pfarrer) gesagt, dass sie es so „verkaufen“ wollen noch hätte irgendjemand der Beteiligten gemeint, dass er das Abendmahl in diesem Sinne zelebriert.
        Oder anders: Natürlich hat sich niemand an der Farbe des Weines gestört, da allen klar war, dass der Bezug zu Jesu Blut nur symbolisch ist.

        Basierend auf eure Annahmen erhält der darauf basierende Austausch dann zumindest eine bestimmte Färbung. Ein bisschen als würde dort (vermeintliche) Hexerei statt finden und die Leute glauben das alles – dann spricht man über diese Leute in einem anderen Tonfall als wenn man eben diese für moderne, wissenschaftlich aufgeklärte (dass ich das hier schreiben muss…) Mitmenschen hält, die euch ihren Glauben vielleicht so erklären können, dass ihr diesen für gar-nicht-mehr-so-abgedreht haltet.
        Du hast das selbst stellenweise formuliert, als du etwa darauf hingewiesen hast, dass Rituale womöglich v.a. als Rituale wichtig sind, und weniger deren Inhalt. (Was teilweise sicher auch zutrifft.)

        Will sagen, ich halte Kenntnis der Hintergründe zum Thema sowohl direkt als auch indirekt für relevant.

        PS: Es ist auch keine Frage für Religionswissenschaftler, die Religionen und Rituale objektiv beschreiben, sondern eben für Theologen die sich (u.a.) konkret mit dem Inhalt des christlichen Glaubens auseinandersetzen. Für Christen sind die Inhalte ihres Glaubens keineswegs „im alltäglichen Umgang … weitgehend egal“.

        PPS: Verzeiht den Verve, ihr seid wohl eher Anlass und weniger (alleinige) Ursache für meine Beschwerden. Aber so ist das, wenn man sich so öffentlich äußert und dann Platz für Rückmeldung nicht nur bietet, sondern ganz konkret anfragt. 😉

        1. Denke da ist vieles dran wahr, zumindest was mich angeht. Wenn aber die Ur-Prämisse einer großen Bewegung falsch ist, ist für mich alles was danach kommt maximal von kultureller Relevanz. „Weil man halt zwangsweise damit umgehen muss, bis es überwunden ist und weil sie so beeindruckende Dinge aus geraubtem Gold bastelten“.

        2. Jetzt verstehe ich deinen Kommentar (besser) und kann die Reaktion besser nachvollziehen, aber dann hast du mich missverstanden.

          Ich habe keineswegs behaupten wollen, dass dort irgendjemand glaubt, dass dort WIRKLICH BLUT IM KELCH ist. (Der locker flockige Tonfall ist der Runde geschuldet, nicht dem Thema an sich.)

          Und ich muss korrigieren: Das waren zwei Pfarrer, das Zitat ist fester Teil der Abendmahlsliturgie.

          1. Wir sind nah am Konsens. Aber aus Lust an der Diskussion noch ein kleiner Nachtrag mit Erklärung:
            Dass das Zitat fester Teil der Liturgie ist, ist mir bekannt.

            Die Vermutung, dass die Austeilenden nicht zwei Pfarrer waren ist der Tatsache geschuldet, dass es sich wohl keine Gemeinde leisten kann/ wird, einen Gottesdienst mit zwei Pfarrern zu ‚besetzen‘. Im Gegenteil gibt es kaum Gemeinden, die überhaupt zwei Pfarrstellen haben; vielmehr müssen sich – insbesondere ausserhalb von Ballungsgebieten – oftmals einzelne Pfarrer um mehrere Gemeinden kümmern.
            Darüber hinaus ist es zumindest in evangelischen Gemeinden durchaus üblich, dass Laien (also einfach Gemeindemitglieder, die sonst ’normalen‘ Berufen nachgehen) bei der Austeilung des Abendmahles mitwirken. Will sagen es braucht keine besonderen Superkräfte oder Ausbildung um Oblaten und Wein auszuschenken.

            Und noch ganz generell: Grundsätzlich verständlich, dass das Abendmahl als Ritual (im besonderen als Sakrament) für Außenstehende am ehesten ‚absonderlich‘ erscheint, im Gegensatz etwa zur Taufe.
            Meines Wahrnehmung nach ist es auch am ehesten geeignet um innerhalb der Gemeinden Diskussionen zu veranlassen oder auch neue Formen auszuprobieren – etwa als tatsächliche abendliche Mahlzeit, in der Menschen mit der gleichen theologischen Implikation zum tatsächlich gemeinsamen Abend-Mahl zusammenkommen. Was ja auch dem eigentlichen Vorbild, dem letzten Abendmahl von Jesus und seinen Jüngern, näher kommt,
            (Daher auch die oben erwähnten Worte: „Dies ist mein Blut, für euch vergossen“ – was nach Bibeltext Jesus‘ Worte waren die er an seine Jünger gerichtet hat, wohl wissend, dass er in Bälde gekreuzigt wird. Weiter geht es ja mit ‚..tut dies, so oft ihr’s tut, zu meinem Gedächtnis‘. Vielleicht auch nur eine Art Statement ‚Wenn ihr das nächste Mal zu einem guten Essen zusammen kommt, denkt auch an mich‘..)

          2. Und noch mal von mir: Danke für Deine Erklärungen. Auch wenn ich (offensichtlich) erhebliche Schwierigkeiten mit Religionen als solchen habe, ist eine kulturelle/geschichtliche Herleitung/Erklärung gewisser Rituale durchaus spannend!

  2. Wenn ich mal einen ganz allgemeinen Kommentar einwerfen darf: Die abrupten Themenwechsel bei euch sind teilweise sehr nervig. Ja, manchmal ist zu einer Sache relativ schnell alles gesagt. Aber in der aktuellen Folge hat mich der Sprung doch sehr gestört. Wie kann man nur plötzlich bei einem echt spannendem Gesprächsthema, es geht ja zu Beginn gleich um Kirchenrituale und driftete langsam zu kirchlichen Extremismus hin ab($) zur Frage über die Mitnahme eines Schlüssels beim Verlassen des Hauses umschwenken? Hääää? Ihr wart doch eben noch voll dabei, und dann – Haustürschlüssel? WTF? Das ist so, als wenn man mitten auf der Autobahn das Steuer rumreißt, um da drüben den rumpelndenen Feldweg entlang zu holpern.

    —————KOMMENTAROMAT—————
    Geht’s noch?!
    —————KOMMENTAROMAT—————

    Ich weiß nicht, wie ihr es seht, aber ich würde es gut finden, wenn Markus sich nicht so krampfhaft an die vorbereitete Gespächsthemenliste klammert und sie abarbeiten will. Nehmt mir meine Kritik nicht böse, aber mir verdirbt dieses plötzliche(!) Themen-Hopping an solchen Stellen den Spaß am Podcast.

    ($) Man, was man da alles diskutieren könnte! Stichwort Weihnachten, etc. 🙂

  3. Sehr geehrter Herr Aziz,

    hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass Sie der korrekten Durchführung des öffentlichen Hosentragens unter Schlüsselmitnahme (was natürlich auch den einzig zulässigen Modus operandi darstellt) bereits sehr nahe kommen. Allerdings (!) gehört bzw, gehören der bzw. die Geldbeutel keinesfalls in die recht Hecktasche, denn dort erwartet ihn jeder einigermaßen erfahrene Taschendieb. Geldbehältnisse sollten daher an anderer Stelle leicht zugreifbar getragen werden – ich präferiere hier die rechte (obere, sofern mehrere vorhanden sind) Schenkeltasche der Cargohose.

    Mit freundlichem Gruß,

    mosses von lobdenberg, frater scriptor et illuminator

    P.S. Ich bin gerade im Begriff, zu Bett zu gehen, tue dies regelmäßig zu dieser Uhrzeit und fühle mich überhaupt nicht sozial verwildert. Gute Nacht!

    1. Nun, ich bin Rechtshänder und ich brauch halt den Zugriff rechts, Cargohosen mit Schenkeltasche besitze ich nicht, am Hosenbein baumelt es halt sehr nervig herum. Die Taschendiebe haben es in 43 Jahren noch irgendwie nicht zum Zugriff gebracht … ich würde sagen, die Statistik ist dann soweit für mich okay. Sollte es mal passieren, kann ich ja dann weitere 43 Jahre Ruhe haben, das wär ein guter Schnitt.

    2. Ich störe mich bei Herr Azizs Hosentaschenbelegung eher an den vorderen Taschen. Das Handy gehört in die rechte Tasche. Dann kann man es rausholen und benutzen, ohne es in die rechte Hand zu wechseln.
      Der Schlüsselbund wird nur sehr selten verwendet und ist daher in der linken Tasche, zusammen mit den Taschentüchern, zu verorten.

      Mit freundlichen Grüßen
      oxi

      1. Abgesehen davon, dass das natürlich jeder machen kann wie er will finde ich interessant warum genau das eigentlich unterschiedlich ist bei Leuten.
        Ich wechsel das Handy gar nicht in die rechte Hand (ich bin Rechtshänder). Das ist immer links.

        Den Schlüssel benutze ich mit der rechten Hand, das Schloss an meinen Türen ist rechts und wahrscheinlich ist die zusätzliche Kraft in der rechten Hand auch hilfreich ohne dass ich je drüber nachgedacht hätte.

        1. Malik,
          erneut hast du fast komplett 😉 Recht: Das Smartphone vorne links. Man bedient es mit links, schon allein weil man oft mit dem Daumen in die obere linke Ecke muss, aber nur selten in die obere Rechte Ecke.

          Aber natürlich muss ich auch hier im Detail widersprechen: Portemonnaie hinten links! Weil: Man nimmt es mit der linken Hand heraus, hält es dann mit dieser Hand – und greift mit der rechten Hand hinein! Die Münzen, Scheine & Karten will man/ frau doch nicht mit der Linken handhaben…

          1. Mein Telefon hat eine Hardwaretaste um zurück zu gehen, ich muss daher nie nach links oben.
            So ändert wohl eine Taste die Hosentaschenbelegung.

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